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Samstag, 31. Januar 2015

Bilder der Andenquerung


Weinanbau bei Vicuna




Trocknung der Trauben  


 



Jakob und Christa aus Namibia  haben gerade den Paso Agua Negra überwunden











 





Hirten wohnen hier im Sommer auf 3000m


Straßenarbeiter sind stets freundlich und hilfsbereit




Diese Passstrasse eröffnet tolle Blicke auf unglaublich farbige Berge


Nachtquartier 5 Sterne - ein Sternenhimmel , den es so bei uns nicht gibt




Büsserschneefelder







Ziel: Paso Agua Negra

Strecke: La Serena - Paso Agua Negra - Las Flores


Kilometer: 315 km in vier Tagen, davon ca. 120 km übelster Schotter und Wellblech.

Höhenmeter: 5.280


Übernachtungen

28.01.  im Zelt  Höhe: 1360 m.  S29.8845.  W070.3235
29.01.  ohne Zelt im Freien ( Bodenmatte, Schlafsack )
             Höhe: 2880 m.  S30.1709.     W070.0460
30.01.   ohne Zelt im Freien. 
              Höhe: 4205 m. S30.1627.   W069.8613

Morgens war bei Minus 5 Grad das Wasser in den   Trinkflaschen zu Eiswürfel gefroren.
Vier Stunden das Rad mit einem Gesamtgewicht von ca.  50 kg um fast 600 Höhenmeter mehr oder weniger hoch auf den Pass geschoben. Sehr steiler Anstieg. Hatte zwar keine Probleme mit der Höhenkrankheit, aber im oberen Bereich musste ich alle 20 Schritte eine Pause einlegen.

Abends Übernachtung in Las Flores /Argentinien
S30.3227.    W069.2172

Von der Intensivstation auf 4.779 Meter




Ich bin zutiefst ergriffen, als ich gegen zwölf Uhr auf dem 4.779 Meter hohen Paso Agua Negra stehe.

Es ist gerade mal 5 Jahre her, dass ich wegen Waldenström auf die Intensivstation musste. Damals war alles andere als sicher, dass ich mich wieder erholen würde. 
Aber ich habe mir immer wieder neue Ziele gesetzt - erst die kleinen. Der Spaziergang mit meiner Frau im Park der Klinik, die Spazierfahrt mit dem Rad. Irgendwann aber wollte ich wissen, wie es meinem Körper nach der Chemotherapie tatsächlich geht. Ich forderte ihn heraus, tauschte mein Wohnmobil gegen ein kleines Zweimann-Zelt und durchquerte die USA mit dem Rad. 
Allein die langen Vorplanungen zu einer solchen strapaziösen Radtour sind außerordentlich wichtig, da Waldenström in dieser Zeit für mich völlig nebensächlich erscheint.
Es hätte heute auch jeder andere hohe Bergpass sein können, wenn ich nur meinen Körper an seine Grenzen bringen kann. Entscheidend ist die Willenskraft, seine Ziele zu erreichen.
Das ist auch von besonderer Bedeutung im Umgang mit der Krankheit. Kämpfen, auch wenn's weh tut. Niemals aufgeben.

Wenn Sie diesen Blog verfolgen und evtl. ebenfalls von einer schweren Erkrankung heimgesucht werden, hoffe ich sehr, dass ich Ihnen mit diesen Eintragungen etwas Zuversicht und Hoffnung vermitteln kann.









Dienstag, 27. Januar 2015

Wenn ein Tag so beginnt

Nicht enttäuscht sein....

...wenn du morgens verschlafen aus den Federn kriechst, 
statt ins Bad zu gehen, zuerst den Computer hochfährst,
dabei auch noch vergisst, den Kaffee zu kochen,
die Tageszeitung abschätzig ignorierst

...und dann mit betrübter Mine feststellen musst

                 KEIN  NEUER POST !!!

Das ist keine böse Absicht, sondern hat folgenden Grund:


Ich hatte mir - gerade weil ich eine seltene Form von Leukämie habe - vergangenen Sommer zum Ziel gesetzt, erneut meine körperlich Fitness auszuloten.  Dieses Mal wollte ich möglichst hoch hinaus. Dabei fiel meine Wahl auf den Paso Agua Negra. Dieser ist mit 4.779 Metern die höchste Straßenverbindung zwischen Chile und Argentinien.
Um mich an die Höhe zu gewöhnen, werde ich mit meinen 37 kg Gepäck wohl sehr langsam unterwegs sein. Auf den jetzt vor mir liegenden 250 Kilometern bis zum Pass lasse ich jedoch rasch die letzten Ortschaften hinter mir, so dass ich für längere Zeit über  keine WLAN-Verbindung mehr verfügen werde.
Auch auf argentinischer Seite ist völlig unklar, wo ich wieder ein Netz haben werde. Ich rechne eigentlich nicht damit, dass ich vor dem vierten Februar einen neuen Post erstellen kann.

Sollte mir tatsächlich die Querung gelingen (gutes Wetter, keine Höhenkrankheit etc.) , dann werde ich ganz ausführlich darüber berichten und mit hoffentlich tollen Bildern aufwarten.


Faulenzertag in La Serena


27.01.      6. Tag   La Serena (Ruhetag)

 Gefahrene Kilometer :  20           Gesamt:  590


Nachdem ich in den beiden Nächten zuvor kaum Schlaf hatte, stehe ich heute erst gegen 9:30 Uhr auf, mache bei bedecktem Himmel und angenehmen 20 Grad meine Einkäufe für die bevorstehen Passüberquerung nach Argentinien.
Nachmittag kommt dann doch die Sonne zum Zug,  so dass ich zwanzig Kilometer entlang der Strandpromenade zwischen La Serena und der Stadt Coquimbo mit dem Rad unterwegs bin, mich immer mal wieder in den Sand setze und den Wellen zuschaue.

Bilder des Tages und des gestrigen abends in der Innenstadt 













Montag, 26. Januar 2015

Etappenziel erreicht

26.01.    5.Tag.          Standort: S 29.9097.    W 071.2546  La Serena
Gefahrene Kilometer:  80   Gesamt: 570
Höhenmeter gesamt:    3820



Eine völlig  entspannte Fahrt ohne besondere Höhepunkte.


Dort, wo Wasser keine Mangelware ist, sehen Vorgärten einladend 
aus





Fahrt durch einen Vorort von La Serena




Obst- und Gemüseverkauf am Straßenrand 





Zielstrebig weist mir das Navigationssystem den Weg zum Hostel in der Innenstadt . Hier habe ich  gegen 14 Uhr ein einfaches Zimmer mit Frühstück und WIFI für rund 15 Euro .

Zwei  Nächte  werde ich bleiben, komme ich doch viel schneller voran als gedacht. 
Heute bin ich erstmals mit Handschuhen gefahren. Nicht weil es einen Temperatursturz gegeben hätte, sondern weil ich auf den Handrücken die ersten Brandblasen durch die Sonne bekommen habe. Ansonsten habe ich mich allmählich eingeradelt. Da ich gesundheitlich keine Probleme habe, - keine Erkältung, keine Knieprobleme - werde ich nun die Zeit nutzen um die Eroberung des Paso Agua Negra ( 4.779m ) vorzubereiten. Dieser Pass gehört zu den höchsten weltweit und ist gleichzeitig die höchste Passverbindung zwischen Chile und Argentinien.  Für diesen Pass bin ich extra diesen Umweg herauf nach La Serena gefahren. Ich möchte oben auf fast 5.000 Metern die Büßerschneefelder sehen und erfahren, wie mein Körper unter extremer Belastung mit der Höhe zurechtkommt. Natürlich habe ich im Vorfeld einiges über diesen Pass recherchiert und weiß, dass dieser auch von Radfahrern bezwungen wird. 
Um das zu bewerkstelligen, muss ich u.a. Lebensmittel für 
mindesten 7 Tage mit mir führen. Geplant sind Übernachtungen in 600 / 2200 / 3200 und 4.000 Metern Höhe. Geschlafen wird nach der Stadt Vicuna ausschließlich im Zelt.
Die Entfernung von La Serena bis zum Pass betragt ca. 250 Kilometer.










üäi

Sonntag, 25. Januar 2015

Positive Erfahrungen

25.01.       Standort:   S 30.6009   W 071.2013. Ovalle
Gefahrene Kilometer:  115        Gesamt:    490
Höhenmeter gesamt:    3510


Der Morgen fängt mit einer Schrecksekunde an. Während mich der Generator neben mir noch immer nervt, stehe ich bei Dunkelheit auf und packe. Dabei will ich das an die Mauer gelehnte Rad einen Meter wegstellen. In diesem Moment ertönt mit einem unglaublichen Lärm meine Alarmanlage, mit der ich das Rad am Abend zuvor gesichert. Als wenn nicht schon der Generator da drüben gereicht hätte.

Sattelansichten

Zwischen endlos langen Zäunen die Panamericana, doppelspurig mit breitem Seitenstreifen für wagemutige Fahrradfahrer.
Der Rückspiegel, deine Lebensversicherung,
Den Verkehr immer im Blick.
Trostlose Halbwüste, so weit das Auge reicht,
darüber, fast unwirklich, schneebedeckte Andengipfel.
Ein einzelstehendes Haus, ärmliche Behausung zwischen Dornengestrüpp, Bachläufe ohne Wasser .
Fahrzeuge schweben über kochendem Asphalt und verschwinden in einem Meer aus glühender Luft.
Das monotone Klacken des Rades in den unteren Gängen als Ausdruck meiner gegenwärtigen Stimmung.

Ein blaues Schild am Straßenrand bringt endlich etwas Farbe in das vertrocknete Einheitsbraun.
120 Kilometer noch auf der Panamericana bis nach La Serena.
Die Beine freut's.


Da es mir bei dieser Hitze bis La Serena zu weit ist, biege ich von der Panamericana nach Osten ab und fahre nach Ovalle. Obwohl die Stadt recht groß ist, dauert es mehr als eine Stunde, bis ich ein geeignetes Quartier findet.
Prompt werde ich im Hostel Anakena von den wirklich netten Angestellten zum Abendessen eingeladen. 




Wir haben uns gleich gut verstanden  - Muchas Gracias !



Außerdem bekomme ich für wenig Geld ein geräumiges sauberes Zimmer und ein großes Bad.  Dieses Hostel darf man gerne weiter empfehlen !








Nescafé auf der Panamericana


24.01.       3. Tag 
Standort:  S 31.2645    W 071.5893     Irgendwo an der Ruta 5
gefahrene Kilometer 158      Gesamt:   375
Höhenmeter gesamt:    2580

( Anmerkung:  Ich erinnere mich, dass ich den USA-Blog von zwei Jahren im Präsens geschrieben habe. Das möchte ich nun auch wieder tun )

Nach der gestrigen Hitzeschlacht, die mir alles abverlangte, habe ich mein I Phone angewiesen, mich künftig jeden Morgen um exakt 5:40 Uhr zu wecken. In kühleren Morgenstunden fährt es sich besser und der Wind spielt meist noch keine Rolle.

So wache ich heute wie gewünscht um diese Zeit auf und trage meine beiden großen Satteltaschen hinaus in den Hof zum Rad. 
Entsetzt schrecke ich zusammen. Das Rad ist nicht da, obwohl ich es mit meiner schweren Stahlkette und dem Vorhängeschloss gesichert hatte. Ich suche den ganzen großen Hinterhof ab.  Vier Fahrzeuge stehen da rum - aber kein Rad.  Im Hauptgebäude, wo die Besitzer schlafen ist noch alles dunkel. Konsterniert gehe ich rein und klopfe. Wenig später löst sich das ganze in Wohlgefallen auf. Der Eigentümer hatte das Rad noch am späten Abend in sein 
Wohnzimmer getragen, weil im Hof die hohe Schiebetür aus Holz nicht abschließbar sei. 
Diese Situation erinnert mich sofort an das Erlebnis in Flagstaff 
/USA vor zwei Jahren.

Stunden später die nächste Überraschung. Auf dem Weg Richtung La Serena fahre ich mit dem Rad auf der autobahnmäßig ausgebauten Panamericana.  Plötzlich hält vor mir auf dem Standstreifen ein PKW. Verkehrspolizei in zivil ? War ich wieder mal zu schnell unterwegs gewesen?
Es steigt ein Ehepartner aus, die Frau eine  Kaffeekanne  in der Hand .  Wir kommen ins Gespräch und wir trinken Nescafé auf der 
Autobahn .





Wäre ich in Deutschland mit dem Rad auf der A5 unterwegs gewesen, wären die Konsequenzen wohl andere. Nachdem mich die Dame noch mit einem süßen Stückchen gefüttert hatte, fahre ich dankbar und mit einem guten Gefühl weiter. 
Würden wir zu Hause in Deutschland einem Fremden, der mit 
einem Reiserad unterwegs ist, einfach so mal einladen ?

Gegen Mittag lichtet sich der Küstennebel und schnell steigt die Lufttemperatur auf knappe 30 Grad.
Aber ein angenehmer Rückenwind bringt mich dazu, heute etwas weiter zu fahren als eigentlich geplant.











Nach gut 100 Kilometern verlasse ich die Pazifikküste und komme in halbwüstenähnliche Landstriche. 
Das Navigationssystem. zeigt schon 150 km an, als ich mich auf 
die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit mache.
Das ist nicht ganz einfach, da sich Chile ja komplett eingezäunt hat.






Zuerst wollte ich in dieser Parada an einer menschenleeren Bushaltestelle nächtigen, doch dann fand ich einen guten Zeltplatz rund 30 Meter oberhalb der Autobahn.




Ein lauschiges Plätzchen mit einer bösen Überraschung. Es war exakt 20:47 Uhr, als sich die Straßenbeleuchtung über der Autobahneinfahrt einschaltete. Gleichzeitig ertönte 10 Meter neben mir in einem weißen Häuschen ein Stromgenerator, der permanent die ganze Nacht durch einen Höllenlärm verursachte. So gut meine neue Bodenmatte auch sein mag - aber viel Schlaf bekam ich in dieser Nacht nicht.




Freitag, 23. Januar 2015

Zum ersten Mal geschoben

2. Tag
Standort:  S 32.4477   W 071.2279   La Ligua
Gefahrene Kilometer: 113     Gesamt: 217
Höhenmeter gesamt: 1350 

Mit dem Erreichen von La Ligua an der Panamericana bin ich heute     20 Kilometer weiter gekommen als geplant. Vor mir liegen nach La Serena ab morgen 330 Kilometer auf dieser Autobahn R5 durch öde Halbwüste.
Da die Straßen oft recht schmal sind, bleiben mir nur die max. 50 cm rechts vom Strich - das muss
reichen.




           Nach der gewonnenen WM in Südamerika  können wir durchaus mal selbstbewusst Flagge zeigen.

Unverzichtbar ist das GPS-Gerät. So hat es mich heute ohne 
Umwege zum nächsten Geldautomaten geführt. Auch die 
Wasserflaschen sind stets griffbereit, ohne dass ich absteigen muss



                 
Bei der großen Hitze tut eine Pause gut. Zum Essen ist es zu heiß, so dass ich auf kalorienreiche Getränke zurückgreife.
In den Satteltaschen führe ich u.a. Schwarzbrot, Kekse , salzige Erdnüsse, Rosinen  und Energieriegel mit.





In Chile sind nahezu alle Fenster im Erdgeschoss vergittert, die Anwesen mit hohen Zäunen abgeschottet. Selbst Halbwüste wird 
 durchweg mit Stacheldraht eingezäunt. Ich bin noch auf keiner 
Straße ohne Zäune gefahren - so ist es aber auch in den USA.

Bis zum Mittag  bin ich mit leichtem Rückenwind erneut auf 1365 
Meter hinaufgeklettert.

Glück ist, wenn man am Ende seiner Kräfte ist und dann ein 
solches Schild sieht. Pech ist, wenn man dann hier nach der Passhöhe hinunterfährt und wie ein Blöder gegen den brutalen Gegenwind in die Pedale treten muss. So ist es mir heute ergangen.
Bei der zweiten Steigung war der Gegenwind so stark, dass ich zu Fuß schneller war als im ersten Gang. Das ist mir nicht einmal während der USA - Durchquerung passiert. 

Hier noch einige Bilder des Tages 







Der Tod eines jeden Fahrradschlauchs


Ohne Worte 




Donnerstag, 22. Januar 2015

Es geht an die physischen Grenzen

1.Tag

Standort: nahe Los Andes   S 32.8335.   W 070.5375
Gefahrene Kilometer: 104      Höhenmeter: 790




Um wenigsten für ein paar Stunden angenehme Temperaturen zu haben, habe ich schon gegen 7:15 Uhr das Hostel in Santiago verlassen. Bei der Fahrt durch das dichte morgendlichen Verkehrsgewühl bekommt man den Eindruck, die haben hier keine 
funktionierende Abfallentsorgung . Da fehlt das Umweltbewusstsein . Unterwegs stoße ich immer wieder auf wilde Müllkippen mitten in der Natur. Die fahren wohl mit dem Lieferwagen hin, und und kippen alles den Hang hinunter. Dagegen ist Südeuropa ein Musterknabe in Sachen Umweltschutz.
Fahrradfahrern auf der Autopista ist laut Hinweisschildern 
verboten. An der Mautstelle ließ man mich jedoch anstandslos durch. Zweimal wollte ich wieder runter und eine Alternativroute testen, aber beide Male musste ich wieder umkehren. Fazit: Radfahren im Großraum Santiago ist ein schwieriges Unterfangen.
Gegen Mittag zwang mich ein enger 1,5 Kilometer länger Tunnel zu einer Passfahrt. Seit es den Tunnel gibt, ist diese Passstrasse verwaist. Über 13 km ging es auf kurvenreicher Straße steil nachoben. Nur 550 Höhenmeter. Aber die hatten es in sich. Vier Stunden mit Trinkpausen. Die Sonne brennt einem fast senkrecht
gnadenlos auf den Pelz. Kein Schatten. Oben auf dem Pass noch 
immer 30 Grad. Auf Grund der Hitze führe ich neben dem Essen auch noch viel Wasser mit mir mit. So fahre ich locker 37 kg Gepäck spazieren.



Mautstelle an der Autopista Nord

















Hier wohnt man!

Abends erreiche ich Los Andes. Ein Zimmer zu finden war problemlos . Mehr Probleme bereitete mir meine vordere Scheibenbremse , die plötzlich laut quietschte, auch wenn ich die Bremsen nicht betätigte.  Was tun ?
Gepäck runter, Lowrider ab und Vorderrad entfernt. Dreißig Minuten später war das Problem behoben.  .

Mittwoch, 21. Januar 2015

Santiago - ja i go

Santiago - ja i go

warum auch länger bleiben ?
Du bist nicht Barcelona oder Rom ,
auch nicht San Francisco oder New York .
Du liegst nicht am Meer, nicht am großen Strom, in exponierter Lage .

Du leidest - wie viele deiner Kameraden - an hupenden Autos , verstopften Straßen, bettelnden Vagabunden und streunenden Hunden .

Was ich suche, kann ich bei dir nicht finden.
Deshalb werde ich mich morgen durch deine Lebensadern winden, um das zu finden, was wirklich wichtig ist im Leben.

Vorbereitungen zur Tour laufen

Da ich ja in der Innenstadt residiere, habe ich nicht nur beim Lider um die Ecke für die kommenden Tage eingekauft, sondern gleich noch geschaut, auf welchen Straßen ich morgen früh unterwegs sein werde. Erster Eindruck: Santiago muss man nicht gesehen haben. Der Verkehr ist vergleichbar mit dem einer italienischen Großstadt . Eine grüne Fußgängerampel gibt noch keine Garantie dafür, dass man auf der anderen Seite auch heil ankommt. Interessanter Weise sind dennoch viele Radfahrer unterwegs - überwiegend mit Mountainbikes.




Nach etwa 10 Kilometern werde ich morgen Santiago hinter mir lassen und auf der Autobahn (Autopista) nach Norden fahren.




Da genieße ich doch den freundlichen Hinterhof des Hostels. 
Meine Packtaschen sind weitgehend gepackt. Verhungern werde ich auch nicht, ist es mir doch tatsächlich gelungen, den ersten chilenischen Burger ohne großartige Sprachkenntnisse zu bestellen.

Frühstück gibt es morgen im Hostel schon um 6:30 Uhr . Da wir derzeit nachmittags über 30 Grad haben, möchte ich spätestens gegen acht Uhr starten.
Nach 50 Kilometern auf der Autopista 57 werde ich diese verlassen, weil ich ansonsten durch einen 1,5 km langen engen Tunnel müsste. Deshalb fahre ich einen ca. 15 km langen Umweg über einen Bergpass, der teilweise nicht asphaltiert ist. Gut möglich, dass ich irgendwo oben auf der Passhöhe das Zelt aufschlagen werde und übernachte.